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Von Sehnsucht und Selbstfürsorge: Wie ich durch die erste kinderfreie Woche komme

Wenn Kinder für ein paar Tage nicht da sind, bleibt eine ungewohnte Stille. Wie du in dieser Zeit liebevoll mit Sehnsucht und Selbstfürsorge umgehen kannst, erfährst du hier.


Die erste Zeit, in der deine Kinder länger nicht um dich herum sind. Du denkst dir vielleicht vorher „Oh ja, wenn die Kinder unterwegs sind, dann endlich meinen Kaffee in Ruhe genießen, heiß und nicht lauwarm. Kein Mama hier, kein Mama da, kein Mama, sie ärgert mich…“. Dann rückt der Tag immer näher. Irgendwie spürst du einen Klos im Hals. „Ach, wird schon! Die haben die beste Zeit ihres Lebens und ich schlafe aus – und vor allem im eigenen Bett. Lese noch vor dem Einschlafen in Ruhe eins von den 5 Büchern, die ich seit Wochen lesen will.“ Und plötzlich ist da diese ungewohnte Stille. Als Mutter hältst du dich fast immer in der Nähe deiner Kinder auf, hörst ihre Stimmen, schaust besorgt nach, wenn du sie mal nicht mehr hörst und spürst eigentlich immer ihre Energie. Jetzt ist es ruhig – und du merkst, wie sehr du ihre Nähe vermisst. Aber gleichzeitig hast du auch das Bedürfnis, diese „freie Zeit“ zu nutzen, um dich selbst zu pflegen und vielleicht sogar ein paar Dinge zu tun, die du lange aufgeschoben hast.


In diesem Artikel möchte ich meine eigenen Erfahrungen mit dir teilen und dir einige Gedanken und Tipps mit auf den Weg geben, wie du diese gemischten Gefühle aus Sehnsucht und Selbstfürsorge in Einklang bringen kannst.

Die Sehnsucht zulassen

Es ist völlig normal, sich nach seinen Kindern zu sehnen. Diese Leere ist nicht gleichzusetzen mit einem „Fehlen“ oder einem „Mangel“, sondern mit der tiefen Verbundenheit, die du als Mutter spürst. Du teilst einen wichtigen Teil deines Lebens mit deinen Kindern, und nun ist da eine Pause. Aber diese Pause ist auch eine Chance, die Liebe und die Verbindung zu dir selbst neu zu entdecken. Nimm dir bewusst einen Moment, um die Sehnsucht zu fühlen, ohne sie zu bewerten. Es ist vollkommen okay! Sei sanft mit dir selbst.


Tipp: Nimm dir täglich ein paar Minuten, um mit einem offenen Herzen zu fühlen, was du gerade brauchst – sei es ein Moment der Traurigkeit oder eine Erinnerung an einen schönen Moment mit deinen Kindern. Du darfst dir erlauben, diese Gefühle zu haben.


Fun fact: Ich mag keine Autowaschanlagen! Unsere jüngste Tochter liebt sie! Sie fährt mit meinem Mann immer gerne mit, wenn er das Auto waschen will. Am Montagvormittag bin ich mit meinem Mann in die Autowaschanlage gefahren – einfach weil ich es schön fand, wie er mir sagte „sie liebt diesen Schaum hier, und die Rollen dort…“ (und weil das Auto voller Pollen furchtbar aussah 😉).

Raum für Selbstfürsorge und innere Ruhe

Wenn dein Kind/deine Kinder nicht zu Hause sind, hast du endlich die Zeit, dich dir selbst zuzuwenden. Vielleicht fragst du dich, so wie ich, wie du diesen Raum sinnvoll ausfüllen möchtest. Oft ist es leicht, sich in Arbeit oder andere Verpflichtungen zu stürzen, um die Leere zu vermeiden. Den ersten Tag des Alleinseins (obwohl wir zu zweit sind, fühlt es sich so an!) habe ich mit Putzen verbracht! Doch wahre Selbstfürsorge bedeutet, sich selbst nicht nur zu „beschäftigen“, sondern wirklich zur Ruhe zu kommen und zu spüren, was du brauchst.

Ich habe für mich entdeckt, dass es hilfreich ist, kleine Rituale einzuführen – Dinge, die mir helfen, die innere Ruhe wiederzufinden. Zum Beispiel eine kurze Yoga-Praxis, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist beruhigt. Auch kurze Momente der Stille, wie eine Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe oder eine achtsame Atemübung, können Wunder wirken. Ich habe in dieser Zeit sehr oft tief durchgeatmet, die Nase in die Sonne gehalten und dem Vogelgezwitscher zugehört.


Tipp: Plane kleine Pausen in deinem Tag ein, die wirklich nur dir gehören – ohne Ablenkung, ohne Erwartungen. Es könnte auch eine Meditation oder eine achtsame Gehübung im Garten oder im Park sein. Diese Momente der Ruhe geben dir neue Energie und lassen dich wieder bei dir selbst ankommen.


Mama Selbstfürsorge: Nimm dir Zeit zu spüren
Nimm dir Zeit und Ruhe und erlaube dir zu spüren.

Die Beziehung zu deinem Partner stärken

Eine andere wunderbare Möglichkeit, diese freie Zeit zu nutzen, ist, die Nähe und Verbindung zu deinem Partner zu stärken. Vielleicht war der Alltag durch die Kinder immer etwas „getrennt“ oder es blieb wenig Zeit für euch. Jetzt ist der perfekte Moment, gemeinsame Gespräche zu führen, Erinnerungen aufzufrischen und einfach mal wieder als Paar zusammenzukommen.

Es kann ein schönes Gefühl sein, zu merken, wie stark eure Verbindung auch ohne die Kinder ist. Vielleicht habt ihr Lust, zusammen zu kochen, einen Spaziergang zu machen oder einfach zusammen einen Film zu schauen, ohne das Gefühl, ständig für andere sorgen zu müssen. Vielleicht kennst du es auch, einen Film über drei Abende verteilt zu schauen? Jetzt ist eure Chance: Popcorn, Kerzenschein und schön eingekuschelt zusammen schauen.


Tipp: Nutzt diese Zeit zu zweit für kleine Dinge, die euch miteinander verbinden. Es sind oft die kleinen Momente, die die Beziehung stärken und die Liebe wieder aufblühen lassen.

Wir haben als kleines Ritual eingeführt, morgens zusammen auf der Terrasse zu frühstücken. Ganz in Ruhe. Im Alltag mit den Kindern schaffen wir das nicht immer. Diese Woche haben wir es jeden Morgen so gemacht, wenn wir beide zu Hause waren. Und dann haben wir gemeinsam überlegt, was wir uns an diesem Tag gemeinsam Gutes tun wollen.

Den Moment der Freiheit bewusst genießen

Ich glaube, es ist wichtig, den Moment der Freiheit bewusst zu genießen, auch wenn es schwer fällt. Und nicht nur in der „Pflicht“ oder dem „Was-noch-getan-werden-muss“ zu leben. Du hast dir diese Zeit verdient! Vielleicht möchtest du mal wieder ein Hobby aufgreifen, das du schon lange vernachlässigt hast, oder dich einfach nur mal in Ruhe mit einem guten Buch aufs Sofa setzen. Was auch immer es ist – es darf dir Freude bereiten und dir das Gefühl geben, dass du dir selbst wieder näherkommst.


Tipp: Erlaube dir, auch mal nichts zu tun. Du musst nicht jede Minute produktiv nutzen. Gönn dir die Freiheit, nichts zu tun! Du kannst in diesen Momenten so viel Energie tanken!


In Ruhe ein Buch lesen
Schöpfe Kraft und Kreativität in der Ruhe.

Fazit:

Die Zeit ohne deine Kinder kann eine wunderschöne Gelegenheit sein, zu spüren, was du in der Tiefe wirklich brauchst – sei es Selbstfürsorge, Achtsamkeit oder einfach einen Moment der Leere, der dich wieder zu dir selbst zurückführt. Es geht darum, einen liebevollen Umgang mit den Gefühlen der Sehnsucht zu finden und gleichzeitig die Gelegenheit zu nutzen, deine eigenen Bedürfnisse zu nähren.


Abschließender Gedanke: 

Selbstfürsorge bedeutet nicht nur, „mehr zu tun“, sondern sich selbst liebevoll zu begegnen – mit all den Gefühlen, die in diesem Moment auftauchen. Denn nur wenn du dir selbst gut tust, kannst du auch wieder für deine Kinder und deinen Partner da sein.

 

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